Psychopompos
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Psychopompos:"Nein, ich habe keine Angst vor dem Tod,
denn ich kann mich nicht erinnern, vor meiner
Geburt Angst vor dem Leben gehabt zu haben."
Sir Peter Ustinov
Eine der wichtigsten Arbeiten eines Schamanen ist Psychopompos. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Seelenbegleiter“. In der schamanischen Kultur geht man davon aus, dass unsere Seelen beim Sterben die mittlere Welt verlassen und in die obere oder untere Welt übergehen. Im Weltbild der Schamanen macht es keinen Unterschied, anders als im christlichen Glauben, ob man in die obere oder untere Welt reist.
Es kann aber geschehen, dass bei einem plötzlichen Tod (Unfall, Mord, Selbstmord), bei nicht vollendeten Aufgaben, unerfüllten Lieben oder tiefen Seelenverbindungen die Seele in der mittleren Welt zurück bleibt. In diesem Fall kann oder will die Seele nicht weiterreisen und behindert nicht nur ihren Aufstieg, sie beeinflusst oder stört auch das Leben der Menschen an jenem Ort. Solche Störungen reichen von Einmischungen ins Liebesleben, finanziellen Einflüssen, verlegen wichtiger Gegenstände, Erscheinungen, herum-
fliegenden Möbeln bis zu Besetzungen fremder Körper.
In der Psychopompos Arbeit reist ein Schamane um diese Seele zu treffen und herauszufinden, was sie braucht um ihren Weg weiter zu gehen. So werden diese Verbindungen liebevoll aufgelöst und die Seelen zu ihren Ahnen geführt. Auch Sterbende auf den letzten Weg vorzubereiten und zu begleiten gehört zu dieser Arbeit. So stellt man zusammen mit dem Klienten das Vertrauen in die Kräfte des Lebenskreislaufes und danach den ersten Kontakt zu den wartenden Ahnen her um zu erkennen, dass der Tod nicht das Ende ist.
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